Wenn das Leben eine Zitrone ist, muss ich eben Limo daraus machen - Videotagebuch 2002
Aufgezeichnet von Ben N.
Herausgegeben von Oliver Schwabe
Redaktion: Horst Königstein
Schnitt: Angelika Strelczyk
DV, 45 min

"Es ist nicht so, dass ich deprimiert bin. Ich bin einfach nur 19 und warte darauf, dass irgendetwas passiert, das ist alles...!"
Ben hält sich die Kamera vors Gesicht und stellt diese Frage am frühen Morgen, nach durchzechter Nacht. Er hat die Schule abgebrochen, seine Freundin hat Schluss gemacht und er lebt in den Tag hinein. Gelegenheitsjobs halten ihn über Wasser. Solange es Ablenkung gibt, geniesst er seine vermeintliche Freiheit, nur in stillen Stunden ist er sich durchaus darüber im Klaren, dass sein Zustand nicht haltbar ist. Nach dem Auszug von zu Hause und den darauffolgenden Rausschmiss aus der neuen WG, landet er wieder zu Hause. Diese Niederlage ist zermürbend.
Er flüchtet sich in kurze Affären, obwohl er seiner Exfreundin das ganze Jahr nachtrauert. Zusammen mit Simon besucht er zwei Mädchen in Irland.
Die Schwestern Lena und Sarah machen Urlaub im Haus ihres Vaters. Die wunderschöne Landschaft und Lenas Zuneigung erscheinen Ben als Silberstreifen am Horizont. Zurück im Kölner Mief beschliesst er wieder zur Schule zu gehen um wenigstens den Realschulabschluss nachzuholen.

Ben zeichnet all diese Ereignisse mit einer kleinen Videokamera auf. Bereits zum zweiten Mal  nach "Hand aufs Herz" (1999) führt Ben ein Videotagebuch.  Es entsteht ein fragmentarischer und ehrlicher Einblick in sein Leben.