Oliver Schwabe

HELGA – DIE ZWEI GESICHTER DER FEDDERSEN

Ein Film von Oliver Schwabe
Redaktion: Timo Großpietsch, Marc Brasse
Ausstrahlung im Herbst 2020 D 2019 | 45 Min | WDR

Helga Feddersen ist als Ulknudel der Nation im kollektiven Gedächtnis der deutschen TV-Nation der 70er und 80er Jahre verankert – doch Helga Feddersen war viel mehr als das. Der Film zeigt die unbekannte Seite der Schauspielerin und Autorin Helga Feddersen, die sich nach einer Krebsoperation neu erfindet und sich mit ihrem Schicksal arrangiert ohne dabei ihren Humor und ihre Lebenslust zu verlieren.

Als Schauspielerin beginnt sie ihre Karriere in den 50ern, die aufgrund ihrer Krankheit schnell wieder endet. Langsam arbeitet sie sich erst als Souffleuse, später als Autorin und schließlich als Fernsehstar wieder nach oben. Das Publikum liebt sie für ihre nahbare und authentische Art. Privat lebt Helga Feddersen zurückgezogen mit ihrem 23 Jahre älteren Mann. Als er stirbt, widmet sie sich mit neuem Lebensgefährten ihrem eigenen Theater in Hamburg, dass sie aufgrund des wiederkehrenden Krebsleiden schließen muss. Schon von der Krankheit gezeichnet scheut sie sich nicht vor öffentlichen Auftritten, bis sie 1990 dem Krebs erliegt.

Ihre extrovertierte Auftritte standen im Gegensatz zu ihrem scheuen, warmherzigen und demütigen Charakter. Helga Feddersen wollte für ihr Publikum da sein, um es zu unterhalten. Der Ulk war dabei so etwas wie ihr Schicksal.

Zahlreiche Archivstücke und ausgewählte Interviews mit Freunden, Kollegen und Bewunderern wie Dieter Hallervorden, Karl Dall, Frank Zander u.a. zeichnen die Ausnahmekarriere der unkonventionellen Künstlerin nach. Neben den gerne wiedergesehenen Highlights ihres komödiantischen Schaffens, fokussiert sich der Film auf ihreweniger bekannte Arbeit im Fernsehen und auf der Bühne, die einen neuen Blick auf die Ikone deutscher Fernsehunterhalten ermöglicht.

2020 wäre Helga Feddersen 90 Jahre alt geworden und ihr Todestag jährt sich zum 30. Mal, aber vergessen ist sie nicht. Der Film ist dem wahren Wesen einer Künstlerin auf der Spur, die das Leben liebte und ihr Sterben öffentlich machte.

Mit: Frank Zander, Dieter Hallervorden, Karl Dall, Christine Zierl, Jürgen Worlitz, Wolfgang Ebeling, Ole von Beust, Sven Regener und Rudolf Körösi