Unsere Geschichte...als der Country in den Norden kam

Ein Film von Oliver Schwabe
D 2018 | 45 Min | WDR


Der Film spürt der Countrybewegung an der Waterkant nach und klärt die Frage, warum Countrymusiker, Westernreiter und Squaredancer besonders in der Hafenstadt Hamburg aktiv geworden sind. Michael Kommnick hat aus seinen Kindheitsträumen ein Geschäftsmodell gemacht und in Hamburg einen eigenen Westernladen eröffnet! Anfang der 1970er-Jahre entdeckte Thomas Hoppe das Westernreiten in Norddeutschland.  Mittlerweile gilt er als Koryphäe auf dem Gebiet. Und die sogenannte Hamburger Szene traf sich im Onkel Pö und Udo Lindenberg und Co. wurden mit deutscher Rockmusik über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt. Doch, was kaum zu vermuten ist, das maritime Hamburg war damals auch eine zentrale Anlaufstelle für Countrymusik und galt als "Nashville der Bundesrepublik". Die Squaredancer nehmen die Westernwelle sportlich ernst und tanzen in der Tradition der Cowboys. Der Westernboom befeuert die Fantasie vieler Menschen, das vermeintlich freie Leben der Cowboys und Indianer übt eine große Faszination auf die gestressten Großstädter aus. Auch in der ehemaligen DDR hatte die Countrywelle ihre Fans gefunden. So spielte Ingo Koster die Musik schon als Jugendlicher nach. In der BRD lieferte die Countryband Truck Stop den Soundtrack für die Hobbycowboys, obwohl der Schlagzeuger, Teddy Ibing, eigentlich Jazz spielen wollte.  Gunter Gabriel, Wahlhamburger, brachte schon 1974 seinen ersten Country-Hit heraus und erweiterte das Bild des Cowboys um die Figur des Fernfahrers, den Asphaltcowboy. Und Jonny Hill kam Anfang der 1970er-Jahre aus Österreich nach Hamburg und stürmte 1979 mit seinem Truckersong "Ruf Teddybär eins-vier" die deutschen Hitparaden. Auch heutzutage findet sich in Hamburg eine lebendige Countryszene: Die Band Fink um Sänger Nils Koppruch, der 2012 verstarb, brachte die Countrymusik Ende der 1990er-Jahre einer neuen Generation von Musikinteressierten nahe. Digger Barnes führt die Tradition heute weiter. Constantin von Twickel organisiert regelmäßig Countrymusikkonzerte, die weit über die Grenzen Hamburgs bekannt sind. Auch wenn die Countrymusik eigentlich nie out war, erlebt sie gerade so etwas wie ein Revival. Der Film taucht ein in die NDR Archive und zeigt die frühen Protagonisten der Hamburger Countryszene: Truck Stop, Gunter Gabriel, Jonny Hill und Freddy Quinn sind bei unvergesslichen Auftritten und Konzerten zu sehen. In neu gedrehten Interviews erklären Jonny Hill, Teddy Ibing (Truck Stop), Thomas Hoppe, Digger Barnes und andere ihre Faszination für Country. Der Film entführt auf eine vergnügliche Reise in eine Zeit, als für Truck Stop in einem ihrer Songs "der wilde Westen gleich hinter Hamburg in einem Studio in Maschen bei der Autobahn“ begann. Mit Teddy Ibing, Jonny Hill, Ingo Koster, Thomas Hoppe, Digger Barnes, Andreas Voß, Constantin von Twickel, Peter Laubach, u.a.

Kamera: Carsten Janssen
Schnitt: Katrin Hockemeyer
Ton: Matthias Nauertz
Sprecher: Peter Urban
Redaktion: Christoph Mestmacher
Produktionsleiterin: Bettina Wieselhuber

Unsere Geschichte - als der Country in den Norden kam

Ausstrahlung am 13.03.19 um 21:00 im NDR Fernsehen